Die Geschichte hinter den Kulissen angefangen vom Kellergeschoss bis hin zu 45 Kollegen
Die Geschichte von Watery begann im Jahr 2016 in der Dusche nach dem Schwimmsporttraining. Ein Gespäch zwischen mir (Daniel Johannesen) und meinen Schwimmkumpels entwickelte sich von den unscheinbaren Dingen zu etwas Außergewöhnlichem: der Gründung eines Unternehmens. Das mit einem Alter von nur 17 Jahren als ich noch aufs Gymnasium ging und regelmäßig 7-8 Mal pro Woche schwamm.
Alle sieben von uns ärgerten sich, dass es diese wirklich coolen amerikanischen Badesportläden nicht in Dänemark gab - so wie wir sie aus den USA bereits kannten. Dort gab es nämlich ALLES, was wir als ambitionierte Schwimmer benötigten. Der Shop, der eine Community aus Schwimmern schafft, in der die Beratung tatsächlich von anderen passionierten Schwimmern kommt und bei dem die Lieferung nicht die typischen 4-7 Tage dauert.
Das könnte man doch besser machen, war meine unmittelbare Schlussfolgerung. Und damit begann Watery.dk - mit den ersten 14 Kisten, die zu Hause im Keller meines Vaters lagerten.
Davor gab es für mich jedoch mehr als 10 Jahre Schwimmgeschichte. Anfangs im Babyschwimmen, dann im Unterrichtsteam des Schwimmvereins Horsens und schließlich 6 Jahre als Leistungsschwimmer in der Spitzenmannschaft.
Mittlerweile ist der Keller meines Vaters durch ein neues Verwaltungsgebäude im Zentrum von Horsens ersetzt worden. Dort arbeiten mehr als 45 Kolleginnen und Kollegen für das Team. Was wir alle gemeinsam haben, ist die Freude an den vielen Erlebnissen im und um das Wasser - egal bei welcher Aktivität.
In der Zwischenzeit ist also eine Menge passiert. Der Sieg zum dänischen E-Commerce-Award "Entrepreneur des Jahres" und "Unternehmer des Jahres in Horsens" binnen weniger Monate. Die Teilnahme an einer landesweiten Fernsehübertragung von “Die Höhle der Löwen” (mit einem anderen Ausgang), eine katastrophale Produktionsphase unserer ersten eigenen Artikel, ein echtes Paddelboard-Abenteuer, vier temporäre Firmensitze und noch vieles mehr.
Es gibt viel zu erzählen, daher holt eure Badesachen raus und macht mit mir und Watery eine kleine Gedenkreise der letzten 6 Jahre.
Ich wurde quasi mit Wasser anstelle von Blut geboren.
Mit einer Mutter, die in Ikast Wettkampfschwimmerin war (unter uns gesagt, sie war nicht die Beste), und zwei Brüdern, die sich bemühten, mit mir gleichzuziehen, hatte ich nicht wirklich eine Wahl, wenn es darauf ankam. Das Schwimmen hat auch mich angelockt.
Abgesehen vom üblichen Babyschwimmen hatte meine Mutter im Jahre 2005, als ich gerade 6 Jahre alt war, einen sehr klaren Plan: Ich sollte beim lokalen Schwimmverein in Horsens das "Delphinteam" beitreten, und zwar mit dem Ziel:
"Du brauchst nur zu lernen, wie man schwimmt. Wenn es dir keinen Spaß macht, kannst du sofort damit aufhören, aber erst, nachdem du es gelernt hast."
Glücklicherweise habe ich schnell das Schwimmen gelernt und konnte mich über Wasser halten = eine überglückliche Mutter.
Aber sehr zur Freude meiner Mutter entdeckte ich dabei auch, wie fantastisch spaßig und befreiend es war, sich im Wasser zu bewegen = ein glücklicher Junge.
Bis heute staune ich über die euphorische Antwort, die ich meinem Schwimmtrainer im Alter von 15 Jahren gab. Erst recht, wenn man bedenkt, wie gerne ich die Schlummertaste meines Weckers betätige.
Aber auch hier gilt: Wenn du von deinen besten Freunden umgeben bist und ein neues Ziel vor Augen hast, passieren manchmal besondere Dinge.
Denn ich stand kurz vor dem Aufstieg in die Spitzenmannschaft des Schwimmvereins in Horsens. Ein großer Meilenstein nach fast einem Jahrzehnt, in dem ich durch die Wettkampfmannschaften geschwommen bin (ich will gar nicht daran denken, wie viele Bahnen ich in denselben Becken hin und her geschwommen bin...)
Die nächsten Jahre folgten mit 7-8 wöchentlichen Schwimmtrainings (3 davon vor der Schule, das tut jedes Mal weh), Schwimmwettkämpfen an den Wochenenden, Trainingslagern in den Ferien und einem enormen Bedürfnis zu essen... Dankeschön, Mama!
Ein ungeschriebenes Regelwerk unter Leistungsschwimmern besagt: "Was in der Umkleidekabine passiert, bleibt auch dort."
Wenn ich einfach 2016 dabei geblieben wäre, hätte ich in den nächsten Jahren keine 16-stündigen Arbeitstage gehabt, hätte wahrscheinlich noch meine Konfirmationsersparnisse von 40.000 Kronen auf der Bank und würde vermutlich auch heute noch wettkampfmäßig schwimmen.
Allerdings hat sich das lockere Gespräch mit meinen Schwimmkollegen nach dem regelmäßigen Schwimmtraining im März 2016 fest in meinem Kopf verankert: Ich wollte meinen eigenen Schwimmshop gründen.
Es konnte nicht richtig sein, dass es zwischen 4 und 7 Tagen dauert, bis man seine neue Schwimmausrüstung geliefert bekommt. Und auch nicht, dass man in keinem einzigen dänischen Onlineshop alles findet, was man so als Schwimmer so braucht. Und eine echte Community über die gemeinsame Herzenssache? Die gab es nicht wirklich...
Mit der Naivität eines jeden jungen Mannes erschien es mir richtig, etwas dagegen zu tun.
Wie gut, dass ich damals noch nicht ahnte, welche Herausforderungen auf mich warteten😅
Es gehört schon eine Menge dazu, einen 17-Jährigen mit einem ehrgeizigen Plan aus der Bahn zu werfen.
Doch wenn die staatliche Verwaltungsbehörde es ablehnt, dass du ein Unternehmen führst, besitzt und Geschäftsführer bist, bevor es überhaupt gegründet wurde, (ja, ich musste mich als Minderjähriger tatsächlich dafür melden), kannst du es entweder lassen oder der Behörde das Gegenteil beweisen.
Ich habe mich (natürlich) für Letzteres entschieden.
Während die juristischen Fragen geklärt wurden, setzte ich mich über den Sommer in den Keller und schrieb zahlreiche Produkt- und Kategoriebeschreibungen für den Launch unserer 300 Produkte. Wenn man selbstständig ist (und wenn das Geld knapp ist), gibt es schließlich niemanden, der diese Arbeit übernehmen kann.
So langsam spitzte sich die Lage zu. Die Lieferanten waren kontaktiert und Waren im Wert von umgerechnet etwa 13.400€ aus den Ersparnissen der Konfirmation und der Tätigkeit am Obst- und Gemüsestand im Bilka sind eingetroffen (diese Geschichte wird ein anderes Mal erzählt). Die Texte waren geschrieben. Das Logo ist wunderschön geworden. Die rechtlichen Dinge sind geklärt. Das Design des Onlineshops steht kurz vor der Fertigstellung.
Watery bereitet sich ernsthaft darauf vor, online zu gehen und Pakete.... aus dem kleinen Wohnraum im Keller meines Vaters zu verschicken.
So wurde mein Kellerzimmer im wahrsten Sinne des Wortes zum ersten Hauptsitz von Watery samt Warenlager, Büro, Esszimmer und Besprechungsraum - das einzige, was noch ursprünglich existierte, war das Bett, das auch während der Arbeitszeit nützlich war, wenn die Arbeitstage sehr lang und spät wurden (und das wurden sie).
Die ganze Zeit über paukte ich in der Stufe 12. Stufe am örtlichen Gymnasium und jonglierte währenddessen mit meiner Schwimmkarriere und die 7-8 wöchentlichen Schwimmübungen. Das war zwar nicht einfach, aber es hat verdammt viel Spaß gemacht!
Wenn ich heute die Website Watery.dk vom 1. November 2016 betrachte, dann verstehe ich nicht wirklich, warum wir überhaupt Bestellungen bekommen haben. Damals gab es auf der Seite Rechtschreibfehler auf dem vorderen Banner, die illegalen Verwendung eines Bildes von Jeanette Ottesen, an dem ich keine Rechte hatte, 6 völlig unterschiedliche Farben und noch vieles mehr.
Aber das ist das Schöne an einer unternehmerischen Entwicklung wie bei Watery: Du wirst mit der Zeit klüger und erfahrener.
Trotzdem konnte ich schon am Eröffnungswochenende meinen kleinen Bruder Mathias an die Arbeit schicken. Ganze 13 Bestellungen gingen damals ein. Das war einfach zu cool und ein großer Erfolg!
3-4 Monate nach dem Launch gingen bereits täglich Bestellungen ein. Und mehr davon. Es war einfach zu toll zu beobachten, wie sich die eigene Idee so schnell in der Schwimmszene entfaltet hat.
Ein Atemzug entglitt mir jedoch, als Børsen (das größte Wirtschaftsmagazin Dänemarks 😳) mir schrieb und einen Artikel über den Einstieg als Jungunternehmer veröffentlichen wollten. Das Magazin wollte herausfinden, wie ich das Schwimmen und die Schule in solch einem jungen Alter miteinander verknüpfen konnte. Und nicht zuletzt, warum ich mein bestehendes Hobby, nämlich das Schwimmen, mit dem Unternehmen Watery kombiniert habe?
Der Artikel im Magazin Børsen wurde von mehreren anderen Medien aufgegriffen und dadurch wurde Watery in ganz Dänemark sofort bekannt. Das bedeutete eine Menge Arbeit für mich und führte zu der wohl größten Entscheidung für Waterys Zukunft.
Watery bringt meine Schwimmkarriere ins Grab
Ich redete mir immer ein, dass es an meinem mangelnden Körperbau beim Schwimmen lag (ich bin ziemlich schmächtig und kleinwüchsig, zumindest im Vergleich zu den kräftigen Mitstreitern der anderen Startplätze) - aber schließlich wuchs mir die Kombination aus Watery, Schwimmkarriere und Schule über den Kopf.
Diesen Sommer musste ich mich entscheiden.
In den Monaten zuvor hatte ich mir meinen großen Schwimmtraum erfüllt, indem ich bei den dänischen Juniorenmeisterschaften im 200er-Schwimmen das Finale erreichte (die Zeit war 2.20.14 - schaffst du das?).
Das war also das Ende meiner 10-jährigen Schwimmlaufbahn vom Babyschwimmen, Kinderschwimmen und schließlich als Leistungsschwimmer im Horsens Svømmeklub.
Ich erinnere mich noch an das leicht zwiespältige Gefühl im Magen auf dem Nachhauseweg, als ich meinem Schwimmtrainer mitteilte, dass ich aufhören möchte. Eine seltsame Mischung aus extremer Freude, Nervosität, Unsicherheit und auch Aufregung.
Tatsächlich war es eine Entscheidung für Watery - und nicht für das Wettkampfschwimmen. Jetzt musste Watery kräftig angetrieben werden und konnte nicht schnell genug vorangehen. Ich freute mich wie ein kleines Kind.
Wenn mich das Schwimmen eines gelehrt hat, dann war das, etwas härter zu trainieren als die Konkurrenz. Und dabei immer wieder Chancen und Verbesserungen zu sehen. Es sind die kleinen Details, die im Wasser zählen - und das stellte ich auch im Geschäft fest.
Durch meiner Schwimmkarriere wusste ich, dass bei den Schwimmmeisterschaften am Wochenende landesweit immer 400-500 Schwimmer anwesend waren. Genau mein Zielpublikum für Watery und zwar viele von ihnen.
Zur gleichen Zeit hatte ich keine Mittel für Werbeanzeigen auf Facebook oder Google (jeder erwirtschaftete Cent wurde damals für die Erweiterung der Produktpalette ausgegeben...)
So verbrachte ich im darauf folgenden Jahr rund 20 Wochenenden in den dänischen Schwimmbädern und verkaufte allen Anwesenden meine Schwimmartikel und Schwimmbekleidung.
So verrückt es sich heute auch anhört, ich habe am Freitag nach der Schule das komplette Warenlager aus dem Keller gepackt. Am Abend habe ich mir einen Anhänger geliehen und ihn vollgeladen. Dann fuhr ich am Samstagmorgen nach Kopenhagen, Aalborg, Esbjerg, Odense usw., bis ich Sonntagabend wieder daheim war.
Die Konkurrenz hatte keine Lust auf den ganzen Stress, aber das kam mir nur zugute. Schließlich habe ich es geliebt, Kunden zu beraten und sie persönlich zu treffen. Und es gab mir genau das Wissen, das ich benötigte, um Watery auf die nächste Ebene zu bringen.
Die Unterbringung eines Lagers für einen Onlineshop mitten in der Fußgängerzone von Horsens, wo sich zahlreiche physische Geschäfte befinden, mag seltsam erscheinen.
Trotzdem war es das Richtige für Watery, als wir zum ersten Mal aus dem heimischen Nest (Keller, etc.) ausziehen mussten.
So langsam ging alles ziemlich schnell. Mehr als 50 Bestellungen wurden täglich aufgegeben. Wir haben unsere Produktpalette erweitert und führten nun auch Zubehör für das Freiwasserschwimmen und das Trainingsschwimmen. Der erste Praktikant war dazugekommen (immerhin eine ziemlich große Sache...). Und mein Vater war es leid, dass ständig Leute an die Haustür klopften, um Pakete abzuholen.
Da ich mich nur auf die Schule und Watery konzentrieren musste, schien eine Wohnung im Stadtzentrum die perfekte Lösung für einen jungen und hungrigen Burschen zu sein.
Schließlich konnte ich zur Schule fahren, wieder zurück ins Warenlager kommen und dort packen, mit den Bestellungen auf den Schultern (oder im Einkaufswagen) mit dem Fahrrad zu Bilka fahren, mich abends an den Computer setzen und im Nebenzimmer schlafen legen (pssst, nicht weitersagen)
Auch während meines Gymnasialabschlusses war ich immer noch alleine bei Watery. Manchmal war es schwer, ja. Aber es war mein Traum auf den ich ernsthaft zuarbeitete.
Während der Abschlussprüfungen wurde mein Leben noch intensiver. Mittendrin wurde ich für den "E-Commerce Award" als "Årets ener" nominiert. Das ist die Auszeichnung, die sich Mobilepay, Nemlig.com und Proshop erarbeitet haben.
Diesmal war es nur das kleine Watery, das um den Siegerpreis unter den Besten aus dem dänischen E-Commerce kämpfen musste. Und wir haben gewonnen! (aus feierlichen Beweggründen kann ich mich nicht wirklich an mehr von dieser Nacht erinnern, aber es war großartig)
Ein paar Monate später gewann Watery eine weitere Auszeichnung als Unternehmer des Jahres in der Gemeinde Horsens.
Mein Singleleben für Watery war endlich vorbei. Es wurde Zeit für eine Veränderung, denn +60.000 zufriedene Kunden hatten mit ihren Bestellungen bereits eine gute Erfahrung gemacht. Es war also an der Zeit, das Konzept zu erweitern.
Da ich zur gleichen Zeit das Gymnasium abgeschlossen hatte, musste ich nun tatsächlich Geld verdienen. Genauer gesagt etwa 250€ Gehalt (ich wohnte noch zu Hause und hatte eine Vorliebe für Tiefkühlpizzen entdeckt).
Die erste Person, die ich begrüßen durfte, war Martin. In den darauffolgenden sechs Monaten folgten Marvin, Nicolai und Casper. Durch mehr Beschäftigte nahm auch das Wachstum richtig Fahrt auf.
Bereits in dieser Zeit hatten wir uns der Position als Dänemarks größter Schwimmshop mit mehr als 6.000 Produkten in den Kategorien Bahnschwimmen, Freiwasser, Schnorcheln und Kinderschwimmen genähert. Ein Meilenstein in unserer Geschichte, könnte man meinen.
Das Jahr 2019 schlich sich heran und auch in diesem Jahr gab es eine große Veränderung, die Watery einen zusätzlichen Schub geben sollte.
Doch vorher mussten wir mit dem Unternehmen nochmals umziehen. Was als Ausstellungsraum in der Wohnung von Watery begann, hatte sich inzwischen mit Regalen gefüllt. Das Bett wanderte in den Müll. Und die ganze Wohnung war zu einer Einbahnstraße geworden. Es funktionierte einfach nicht mehr (obwohl es erst 7 Monate her war, dass wir eingezogen waren🤦♂️)
Inzwischen etwas älter, etwas weiser und immer noch unglaublich motiviert, den coolsten dänischen Wassersportshop aufzubauen, beschloss ich, ein doppelt so großes Büro und Lager für Watery zu mieten. 350 Quadratmeter schienen mehr als genug für ein dreijähriges Wachstum zu sein (allerdings wurde ich schon kurz darauf eines Besseren belehrt...)
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