1. Oktober 2016 – es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen. Viele Höhen und Tiefen stehen mir noch heute lebhaft vor Augen. Jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich mich zwischen zwei Dingen entscheiden musste, die beide unglaublich wichtig für mich sind. Diese Entscheidung war viel schwerer als gedacht und wird die Zukunft von Watery maßgeblich beeinflussen.
Aber lass uns ganz vorne beginnen: Im Februar 2016 in Kolding. Damals wurde mir klar, dass ich Watery.dk gründen musste – ohne genau zu wissen, dass es einmal Watery heißen oder überhaupt DAS Watery werden würde. Ich wusste einfach: Das ist meine Mission.
Plötzlich hatte ich eine Webagentur engagiert, um den Shop zu gestalten und zu programmieren, einen Freund mit dem Design des Logos beauftragt, und ich selbst war voll dabei, das Konzept zu durchdenken, Texte zu schreiben, Produkte zu bestellen und mich nicht zuletzt mit den Behörden herumzuschlagen, um die Firma alleine gründen zu dürfen. Leider habe ich diesen Kampf verloren.
Der Start am 1. Oktober 2016
Trotzdem konnte ich am 1. Oktober tatsächlich die Türen zu dem öffnen, was nun Watery.dk war (sieh dir das erste Bild an – die Startseite von Watery.dk am Eröffnungstag ... und warum zweimal dasselbe Bild, Daniel?!?). Ein bis zwei Wochen zuvor hatte ich stolz auf unzähligen Kisten mit Schwimmausrüstung und Badebekleidung zusammen mit meinem kleinen Bruder gesessen (das ist übrigens der, der jetzt viele deiner Pakete packt ;)) und sah leere Regale in meinem Kellerzimmer, die bald mit Ware gefüllt werden sollten. Damals hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukam – ich war einfach jung und voller Tatendrang.
Erfolge und Rückschläge seit dem Start
Heute, 8 Monate und 24 Tage später, weiß ich es umso besser. In dieser Zeit ist bei Watery.dk unglaublich viel passiert. Wie in jedem Geschäft gab es echte Highlights, bei denen ich vor Freude durchs ganze Haus gelaufen bin, aber auch Momente, in denen ich fast aufgegeben hätte, schlaflose Nächte hatte und das eine oder andere Mal auch eine Träne geflossen ist.
4.67/5
Watery Schwimmbrille fürs Training - Raven Active - Grau/hellblau
Die bisherigen Highlights bei Watery waren für mich besonders:
- Über 2000 zufriedene Kunden (9,2 auf Trustpilot und 5/5 auf Facebook)
- Die Zahl der Marken von 6 auf bald 15 gesteigert
- Erwähnungen in Børsen, TV Syd, Jyllands Posten, Horsens Folkeblad u. a.
- Sponsoring-Deals mit einem nordischen und zwei dänischen Schwimmmeistern sowie einem Olympiaschwimmer
- Eigene Badekappen und Schwimmplakate produziert
- Teilnahme an drei Wochenendwettkämpfen mit Dänemarks größtem Schwimmstand
- Einen eigenen Schwimmblog mit sechs coolen Autoren gestartet
- Das größte Sortiment an Schwimmausrüstung und Badebekleidung in Dänemark aufgebaut
- Nominiert als "Young Star des Jahres" bei den Gründerpreisen 2017
- Black Friday letztes Jahr – komplett durchgedreht!
Aber natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Es war definitiv nicht immer einfach – wie das Sprichwort sagt: Um dorthin zu kommen, wo Watery.dk heute steht, hat es wirklich Schweiß, Blut und Tränen gekostet.
Eine große persönliche Entscheidung
In Bezug darauf, wo Watery.dk heute steht und wo ich hinwill, bin ich persönlich an einer Weggabelung angekommen.
Es ist kein Geheimnis: Ich habe selbst viele Jahre geschwommen – exakt 11 von mittlerweile 18 Jahren. Die letzten sieben davon auf Wettkampfniveau, davon die letzten 2,5 Jahre fest im ersten Team des Vereins. Das bedeutete: acht Trainingseinheiten pro Woche, Trainingslager im In- und Ausland, Wettkämpfe usw. Im Club war ich immer "der, der alles gab, um der Beste zu werden, es aber nie ganz geschafft hat". Deshalb wurde ich zwar zum "Wasserratte des Jahres", "Talent des Jahres" und "Jahrgangsschwimmer des Jahres" gekürt (darauf bin ich echt stolz!), aber der Beste wurde ich nie – und das habe ich mit der Zeit akzeptiert. Für mich ist es dann so, dass, wenn kein Ziel mehr zum Besten offen bleibt, lasse ich langsam die Motivation los.
Und genau das ist über die letzten Monate passiert: Die Motivation fürs Leistungsschwimmen ist einfach verschwunden. Deshalb habe ich mich entschieden, das erste Team im Verein zu verlassen. Das war die mit Abstand schwerste persönliche Entscheidung meines Lebens. Im Zuge dessen habe ich mich auch entschieden, nicht beim DJM zu starten, wofür ich eigentlich qualifiziert war – der derzeit in Esbjerg stattfindet (aber zum Glück sind dort zwei coole Watery-Botschafter dabei, genau wie ganz viele von unseren Kundinnen und Kunden :-)).
Was das für Watery.dk bedeutet – und die Zukunft
Aber, aber, aber ... Auf jedes "Traurige" folgt auch etwas Gutes: Durch diese Entscheidung wird plötzlich sehr viel Zeit für mich frei – und genau die kann ich von nun an voller Energie in Watery stecken. Hier glaube ich wirklich daran, dass wir die Besten werden können. Und darauf freue ich mich total!
Das bedeutet ganz konkret, dass wir jetzt gerade mitten in Verhandlungen um ein ziemlich großes Lokal im Herzen von Horsens stecken. Dort werden wir (höchstwahrscheinlich – unterschrieben ist noch nichts!) schon bald unser neues Lager für Ausrüstung und Badebekleidung, unser Büro und hoffentlich auch ein geräumiges Showroom haben. Zugleich bleibt mir viel mehr Zeit, das Geschäft weiterzuentwickeln, neue Marken und Produkte zu suchen, noch mehr attraktive Angebote zu machen, Wettkämpfe zu besuchen und dich persönlich zu treffen – und außerdem liefern wir jetzt noch schneller, wirklich JEDEN einzelnen Tag. Man kann also mit Recht sagen: Jetzt wird richtig all-in gegangen (abgesehen davon, dass ich noch ein Jahr HHX vor mir habe, aber das läuft zum Glück nur nebenbei).
Wie ich daheim immer sage: "Jetzt geht’s richtig ab!" – und ich freue mich wie ein Kind auf dieses neue Kapitel, das jetzt beginnt.
Das soll's für heute gewesen sein. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen – ja, fast schon Roman – zu lesen. Wir sehen uns in der Schwimmhalle oder im Shop!